Die Amorella Kirschmanufaktur,
das ist die Familie Mossel im Chausseehaus Mainz-Marienborn.
Mittlerweile in 4.Generation bewirtschaftet und ein Leuchtturm-Betrieb im integrierten Land-, Obst- und Ackerbau und in der Slowfood-Bewegung.
Die Passion der Familie ist seit 1948 die Sauerkirsche, die Schattenmorelle. Amorella symbolisiert schon als Name die Liebe Amore zur Schattenmorelle und führt das größte Schattenmorellen-Sortiment deutschlandweit.
Sauerkirschen werden hier in Marienborn schon sehr lange angebaut.
1948 produzierte Dr. Hans Mossel aus vollreifen Schattenmorellen den ersten frisch aromatischen Kirschwein. Dieser Klassiker ist auch heute noch im Sortiment.
Das Chausseehaus ist seit Jahrzehnten die 1.Adresse für fruchtig feine Kirschspezialitäten in Deutschlands größtem Anbaugebiet für Schattenmorellen bekannt.
Seit 2003 ist der Hof in den Händen der 6.Generation mit Fritz und Katja Mossel. Die 7.Generation ist schon in den Startlöchern und unterstützt, wo es geht.
2006 wurde der Name Amorella Kirsch Manufaktur etabliert. Eine Hommage an die Liebe Dr. Mossels an die Schattenmorelle und Begründung des Kirschanbaus.
2500 Bäume werden allein in Rheinhessen bewirtschaftet, das Maximum für die Betriebsgröße. Seit 2012 Pflanzung seltener Kirschen in dem historischen Kirschgarten am Chausseehaus. Das Engagement beim Schutz historischer Sorten, die längst in Vergessenheit geraten sind, hat sich die Familie auf ihre Fahne geschrieben.
Das Chausseehaus wurde 1774
erstmalig als Zoll- und Pferdewechselstation im Auftrag des Kurfürsten von Mainz erwähnt.
Dieser Viereckhof im Spätbarock wurde später das Gasthaus “Zum Chaussee Wirt”.
Hier wohnte J.W. Goethe 1793 und nutzte den Hof als Aussichtspunkt zur Berichterstattung von der Belagerung von Mainz.
1822 erwarb Kaspar Schwalbach das Chausseehaus und seitdem ist es jetzt 200 Jahre in Familienbesitz.
Amorella steht für integriert kontrollierten Anbau,
wo ökologische und ökonomische Aspekte gleichrangig sind. Dies ist nachhaltig umweltschonend.
Bioanbau mit Kirschen ist wegen speziellem Schimmelpilz nicht möglich. Zum Schutz von Flora und Fauna werden gezielt die natürlichen Feinde und potentiellen Schädlinge gefördert. Auch durch Nistkästen und Nisthilfen in den Obstgärten werden Meisen und Finken angesiedelt. Mit den Vögeln und der Installation von Lesesteinhaufen können Pflanzenschutzmittel auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Der Betrieb ist Gründungsmitglied in verschiedenen Arbeitsgruppen zum integrierten Land-, Obst-, Ackerbau in Rheinland-Pfalz. Pilotprojekte des Landes Rheinland-Pfalz werden zu dieser Anbauform federführend mitkonzipiert.
Die Manufaktur produziert Fruchtweine der Premiumklasse.
Durch Erfahrung und Kompetenz wird die Familie immer wieder zu neuen Produkten inspiriert.
Die höchste Qualität der Produkte entsteht nicht nur durch den Anbau, auch durch die Ernte von Hand der vollreifen, gesunden Schattenmorelle und durch die kompetente Weiterverarbeitung durch spezialisierte Partner. Um aus der Schattenmorelle, mit ihrem niedrigen Fruchtzuckergehalt, wunderbare wohlschmeckende Produkte zu kreieren braucht es Kompetenz, Erfahrung und gutes Handwerk. Für die Schattenmorelle nur das Beste.
Aus diesem Grund wird der Kirschbrand endgültig in der Schweiz und der Gin im Spessart destilliert, die Pralinen am Neckar produziert.
Bei einer unserer Rheinhessen-Touren im Frühjahr 2022
wurden wir auf Amorella aufmerksam und sind spontan ins Chausseehaus gefahren.
Katja Mossel nahm sich viel Zeit für uns und erzählte uns von der Kirsche, dem Chausseehaus und ihrer Familie. Wir waren gleich angetan. Bei unserem zweiten Treffen und der Warenabholung haben wir noch einmal viel über die Schattenmorelle gelernt.
Mossels sind Vorreiter im integrierten Anbau,
da sie ihre Schattenmorellen nicht biologisch anbauen können. Ein spezieller Schimmelpilz kann den Baum befallen und diesen kann man nur mit ökologisch nachhaltigem, aber nicht mit Bioanbau verhindern. Da die Kirsche der Lebensunterhalt der Familie ist, sucht die Familie den besten Weg im Anbau.
Auch die Kirschessigfliege aus Japan über Italien eingeschleppt, ist ein Gegenspieler der Kirschmanufaktur. Diese Fliege fühlt sich im Feucht-Warmen wohl, legt ihre Eier in gesunden reifen Kirschen ab, wodurch die Frucht “kippt”. Durch die Kirschessigfliege kann eine ganze Anlage die Ernte verlieren. Hier heißt es vollreife Kirschen vor Fliegeneinfall zu ernten. Das reduziert die Erntezeit von normalerweise 4 Wochen auf 2 Wochen. Dies bedeutet viel Stress für die Familie in der Erntezeit. Für so einen kurzen Zeitraum ist es schwierig mit Erntehelfern. So ist die ganze Familie zur Ernte und Weiterverarbeitung gefragt. 2500 Bäume wollen vorwiegend von Hand geerntet werden.
Der Erntezeitpunkt richtet sich nach den klimatischen Bedingungen und ist schwer planbar. Im Frühjahr braucht es viel Regen und vor und während der Ernte keine heißen Temperaturen. Bei Lufttemperaturen von ca. 28°C und höher geht der Baum in den Überlebensmodus und gibt keine Kraft mehr in die Frucht. In dieser Extremsituation werden Kraft und Wasserhaushalt auf den Baum selbst gebündelt und die Frucht wird davon abgeschottet. Hitzeperioden kurz vor der Ernte lassen also die Kirsche nicht mehr optimal reifen.
Garant für die außergewöhnliche Reife und Qualität der Amorella Schattenmorellen sind die vielen Sonnentage ohne extremer Hitze und ein Boden mit besten Wachstumsbedingungen in Rheinhessen.
Martin M.Schwarz von hr2 Kultur über die Amorella Kirschmanufaktur:
“Ein Schatz, abseits der gewohnten Geschmackspfade.”
Der SWR hat die Familie Mossel 2022 über 6 Monate bei ihrer Arbeit im Obstbau begleitet. Herausgekommen ist ein informatives und interessantes Video über den Obstbau in Zeiten des Klimawandels, speziell der Anbau rheinhessischer Schattenmorellen.
Wir empfehlen dieses Video -den Imagefilm,
um etwas über den Anbau der leckeren Schattenmorellen als Hauptbestandteil der wunderbaren Amorella Kirsch Produkte zu lernen. So haben wir bedeutend mehr Wertschätzung gegenüber der Familie Mossel und ihrer Arbeit bekommen.